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TIERWOHL

Wunderwesen Esel – vom Lastentier zum treuen Begleiter

Wie niedlich sie mit den langen Ohren wackelt und dabei schon sehnsüchtig nach der Karotte schielt, die ich ihr reiche … Der Eseldame Ronja beim genüsslichen Zermalmen der Leckerbissen zuzusehen, hat schon fast etwas Meditatives. Esel strahlen eine unglaubliche Ruhe aus. Einen Esel streicheln und striegeln zu dürfen, ist ebenso entspannend und das Wohlgefühl entsteht vermutlich auf beiden Seiten. Je näher man sich mit den Grautieren (obwohl sie ja gar nicht alle grau sind!) beschäftigt, desto mehr muss man sie einfach liebhaben. Hier erfährst du die wichtigsten Fakten über die Esel und ihre lange, nicht immer fröhliche, Geschichte als Begleiter der Menschen. Von wegen dumm! Gerade ihr schlaues und soziales Wesen erstaunt und fasziniert. Denn Charakterköpfe sind sie auf jeden Fall … Das meint auch „mein“ Esel, der gerade genug vom Streicheln und Malmen hat und seiner Wege zieht …

Der Wildesel – ein bisschen was steckt noch in ihm

Esel sind keine Pferde, das merkt man schnell. Aber doch gehören sie zur Familie der pferdeartigen Tiere, den sogenannten Equiden. Als wilde Esel lebten sie einst vor allem in den Steppen Afrikas und Vorderasiens. Mehrere Unterarten werden dabei unterschieden. Interessant ist, dass der asiatische Wildesel niemals domestiziert wurde. Du kannst in Asien und Afrika immer noch den Wildesel finden. Sein Lebensraum dort ist besonders karg, beispielsweise sind es Steinwüsten. Daher ist das Verdauungssystem auch der Hausesel bis heute an diese wenig üppige Nahrung angepasst. In natürlicher Wildbahn ernähren sich die Wildesel vorranging von Gräsern.

Heute ist der Wildesel gefährdet. So lebt der früher über ganz Nordafrika verbreitete Somali-Wildesel heute nur noch in Eritrea und in der äthiopischen Wüste. Der Anatolische sowie der Syrische Halbesel sind bereits Anfang des 20. Jahrhunderts ausgestorben. Insbesondere während des Ersten Weltkriegs war er ein begehrtes Jagdopfer, zumal man mit dem damals neu aufkommenden Auto leichter die Wüsten erreichte als früher mit den Kamelen. Wo es sie noch gibt, zeichnen sich Wildesel durch ihren schlanken Körperbau aus. Sie sind langbeiniger, aber auch kleiner als der Hausesel. Das Fell des Wildesels ist meist grau bis sandfarben oder braun (wohingegen bei Hauseseln sogar schwarzes, rötliches und geschecktes Fell anzutreffen ist). Auch seine Ohren sind länger. Wildesel sind natürlich scheuer als ihre gezähmten Cousins. Dabei bilden sie gerne Herden, kommen jedoch ebenso als Einzelgänger vor. Der Hausesel hingegen stammt vom afrikanischen, vermutlich insbesondere von Nubischen, Esel ab. Manchmal nennt man auch verwilderte Hausesel „Wildesel“. Für den Wildfang Ronja, den ich kennenlernen dufte, trifft wild allemal zu, je nachdem wie sie gerade aufgelegt ist. Und wenn esel herrlich frisches Gras riecht, sind sie nicht zu halten.

Seine arbeitssame Geschichte als Reit-, Zug- und Lastentier

Esel begleiten den Menschen schon lange. Seit ca. 5000 Jahren. Bis vor kurzem war das jedoch ein „Hundeleben“, Verzeihung: ein mühsames, arbeitsintensives Eselleben. Eingesetzt wurden Esel ursprünglich als Reittiere und zum Ziehen von Wagen und Pflügen. Dafür wurden sie später von den Pferden abgelöst. Aber als Lasten- bzw. Packtier waren sie immer noch im Einsatz, teilweise bis heute. Dabei begann das Verhältnis zum Menschen durchaus als hoch geachtetes Wesen: Gar als heilig galten die Esel im frühen Mesopotamien. Sowohl in der Bibel als auch im Koran trifft man den Esel als auserwähltes Reittier an: Josef und seine Brüder reiten auf Eseln nach Ägypten, und Jesus zieht auf einem Esel in Jerusalem ein.

Aber wirklich heilig war er vielen wohl trotzdem nicht mehr. Denn aufgrund seiner Geduld und Zähigkeit sowie der Eigenschaft, mit wenig Wasser und Nahrung auszukommen – weit weniger als Pferde –, war er als Lastentier und als Reittier beliebt. Der Packesel ist ja ein geflügeltes Wort geworden. Gerade in kargen Gegenden oder in armen Gesellschaften. Erstmal als Arbeitstiere haben die Römer sie im wahrsten Sinne eingespannt. So kamen Esel ab der römischen Zeit erstmals nördlich der Alpen vor. Ebenso wurden Esel in Mühlen gehalten, um die Getreidesäcke zu schleppen oder in beschwerlicher, monotoner Anstrengung das Mühlrad anzutreiben. Da Esel anders als Pferde schwindelfrei, sehr aufmerksam und trittsicher sind, reiste man bevorzugt mit ihnen in steilen, unwegsamen Gebirgen. Bei uns müssen Esel meist nicht mehr so hart arbeiten. Allerdings werden sie in etlichen Fällen vernachlässigt, weil sie an sich nicht sehr anspruchsvoll sind und man ihnen oft lange nicht anmerkt, wenn sie krank werden. Hier hilft nur Aufklärung und das Einfühlen in diese Geschöpfe.

Esel bitte nicht als Wurst

Dass in armen Gegenenden der Welt früher alles von den sogenannten Nutztieren verwertet wurde, ist eine Sache. Dass man sogar heute noch beispielsweise in Italien und teilweise in Südfrankreich, aber auch in manchen Regionen Asiens, Eselwurst bzw. Eselfleisch als „Delikatesse“ erhält, eine andere. Für uns sind Esel Wunderwesen und nicht Wurstwesen. Ein anderes Problem, das dem Wildesel heute zum Verhängnis wird, ist , dass Eselhaut in der Traditionellen Chinesischen Medizin eingesetzt wird und hier die Nachfrage eher zu- als abnimmt. Diese klassischen Heilkunden haben sich über so lange Zeit bewährt. Ob es aber wirklich Eselhaut sein muss, zumindest in unseren Breiten und in unserer Zeit, möchten wir doch als Frage aufwerfen. Zu Leder wurde Eselhaut ebenfalls verarbeitet. Da denken viele heute jedoch glücklicherweise anders und lieben es, Lederimitate aus immer neuen Materialien als ultimatives Fashion-Statement auszuprobieren. Schließlich war auch die Eselsmilch begehrt und galt als Schönheitsmittel. Legendär ist Kleopatras Bad in Eselsmilch, für das es aber letztlich keine Belege gibt. Gelegentlich findet man Eselsmilch noch als Bestandteil in Kosmetika und Seifen. Uns ist der Esel einfach quicklebendig und in artgerechter Umgebung am allerliebsten.

Sturer Kopf, kuschliger Kerl

Mit „Sturer Esel!“, beschimpfen wir uns hin und wieder. Da ist was dran. Esel können sehr stur sein. Doch was für uns nur nach Bockigkeit aussieht, hat oft gute Gründe. Ist man mit einem Esel unterwegs, kann einem das liebe Grautier schon mal zur Verzweiflung treiben, wenn er sich sogar nicht mehr vom Fleck rührt. Gut zureden, schimpfen usw., es hilft oft alles nichts. Gerade bei Gefahr schaltet der Esel auf stur, statt wie ein Pferd davonzupreschen. Das unterschiedliche Verhalten erklärt sich damit, dass Esel im Unterschied zu Pferden keine Fluchttiere sind. Sie sind keine sonderlichen schnellen Läufer. Ihre Strategie oder besser ihr Instinkt in Gefahrensituationen setzt auf Stehenbleiben, um die Lage zu überblicken. Je nachdem, wie sie die Gefahr dann einschätzen, kann ein Esel dann durchaus noch fliehen oder er sitzt die Situation quasi einfach aus. Das ist also ein sehr kluges Handeln. Davon kann mensch durchaus mitunter etwas lernen: abwarten und nicht panisch werden. Geduld haben. Mit Bedacht handeln.
Andersseits gelten Esel als sehr sanft, freundlich und oft verschmust. Sie kuscheln meist gern und sind Streicheleinheiten nicht abgeneigt. Ihre ruhige, gutmütige Art machen wir Menschen uns heute in tiergestützter Therapie sowie auf Eselwanderungen zu Nutze. Bleibt natürlich die Grundsatzfrage, ob Tiere einen „Job“ brauchen. Eventuell ist das immer im Einzelfall zu betrachten, wie es den Tieren, hier den Eseln, damit geht. Die Verbindung zu Menschen und Aktivität mögen Esel durchaus, hat man den Eindruck. Und dann kommt es wie so oft aufs WIE an. Welche Lebensbedingungen haben die Tiere dabei? Geschieht die Interaktion möglichst freilassend und mit Respekt? Ganz konkret: ist genügend Raum für sowohl die „eigensinnige“ als auch die kuschlige Seite der Esel?

So gesellig – und die Ruhe selbst!

Vor allem die Hausesel sind überaus freundlich, gehen enge Bindungen untereinander ein. Sind sehr ungern allein. Sowohl zu Artgenossen als auch häufig zu Menschen suchen sie durchaus den Körperkontakt und räumliche Nähe. „Best Buddys“ unter Eseln sind keine Seltenheit. Und diese hängen dann quasi ständig miteinander ab. Sie teilen sogar ihr Futter. Auf Trennungen reagieren solche Eselpaare nicht selten mit Gemütskrankheit und lautem Rufen nach dem anderen. Als Wildesel leben sie in sogenannten Muttergruppen, die eine Eselstute und ihre weiblichen Nachkommen umfasst. Daneben gibt es Junggesellengruppen. Da Esel ausgesprochen soziallebende Tiere sind, ist es für sie eine Qual, wenn sie alleine gehalten werden. Eine Herde gibt ihnen zudem Sicherheit. Wunderschön anzusehen ist es, wenn die Tiere untereinander Fellpflege betreiben und sich dabei mal zärtlicher, mal kratziger anknabbern.
Esel sind wahre Felsen in der Brandung. Sie strahlen einfach Ruhe aus. Diese wunderbare Eigenschaft nutzen nicht nur Menschen in der erwähnten und immer beliebteren Eseltherapie, sondern das geschieht auch bei den Tieren untereinander, sogar bei artfremden Tieren: die Gesellschaft eines Esels kann nervöse Tiere beruhigen. Sie scheinen Vertrauen auszuströmen.

Kommunikation auf Eselart

Esel haben nicht nur ihre markanten, über Kilometer hörbaren I-aah-Rufe, sondern noch eine ganze Palette anderer Ausdrucksformen. Sie erkennen sich an ihren Stimmen und kommunizieren mit Mimik und Körperhaltung sowie über Duftstoffe ihrer Ausscheidungen. Lustig zu beobachten ist, wenn sich zwei Esel einander begegnen und dabei manchmal sanft in Richtung Nase des Kumpels oder der Freundin blasen. Daraus können sie wohl so einiges herauslesen. Doch ähnlich wie bei Hunden kann man von Kopf- und Schwanzhaltung auf ihre Stimmung schließen. Man hat festgestellt, dass sie ihrerseits die Absichten ihrer Gegenüber, auch von Menschen, deuten können und entsprechend darauf reagieren. Mit ihren Schreien fordern sie außerdem Spiel und Futter ein. Daher ist es gut, den Eseln noch am späteren Abend einen kleinen Snack zu gönne, um nächtliche Futterrufe zu vermeiden.
Vieles geht in der Eselsprache über den Geruchssinn. Wie das geht, sieht man, wenn sie ihre Köpfe zum Himmel recken und Zähne zeigen, indem sie die Oberlippe anheben, und die Nase „rümpfen“. Flehmen nennt man das. Sie haben dieses Verhalten mit den Pferden gemeinsam. So lässt’s sich nuancierter riechen. Was ist essbar und vor allem wo ist die beste Nahrungsquelle? Handelt es sich hier um Freund oder Feind? Oder gar um einen Partner, eine Partnerin für die Paarung? Die feine Eselnase verrät allerlei. Kommunikation auf Eselart ist also sehr vielschichtig. Wieder verblüffen die grauen Tiere auf der ganzen Linie.

Intelligent, neugierig, verspielt

Kommunikationsvermögen allein – und ihre neugierige Art – ist bereits ein deutliches Zeichen für Intelligenz (vielleicht gilt das nicht nur für unsere vierbeinigen Mitgeschöpfe ;- ). Doch darüber hinaus zeichnen sich Die Esel durch ihr hervorragendes Gedächtnis aus. An ihre Artgenossen und frühere Lebensräume erinnern sie sich auch nach Trennung lange Zeit. 25 Jahre Erinnerungsvermögen schreibt die Wissenschaft ihnen zu. Und ihre besonnene Art deutet sie als weiteres Intelligenzmerkmal. Interessiert sind sie an vielem, und das meiste davon knabbern sie mit Vorliebe an- Also in Sicherheit bringen, was nicht als Zwischensnack in Esels Magen landen soll wie beispielsweise Blumendeko oder Strohhüte. Ihr Schabernack deutet auf einen Sinn für Verspieltheit und Humor hin. Ob daher das Wort Eselei stammt? Dummheit jedenfalls darf man den Eseln keinesfalls unterstellen. Auch Hindernisse können Esel (wie Pferde) erkennen und dann umgehen. Man will herausgefunden haben, dass sie diese Aufgaben genauso gut meistern wie wir Menschen und besser als Hunde. Es soll aber hier nicht um ein Intelligenz-Ranking gehen. Lediglich heißt das: der Esel wurde, wie manch anderes Tier, lange Zeit von uns unterschätzt. Wir können nur staunen.

11 faszinierende Fakten über Esel


1. Wer stur ist, ist im Vorteil! Wie wir gehört haben, sind Esel anders als Pferde keine Fluchttiere: ihr Trumpf ist ihre ruhige, stoische, überlegte Intelligenz.

2. Bloß kein nasses Fell! Esel dürfen nicht nass werden. Daran kann man erkenne, dass sie ursprünglich aus sehr trockenen Gegenden stammen und ihr Fell nicht für viel Feuchtigkeit gemacht ist. Es ist quasi nicht wasserdicht. Sie brauchen also immer einen Unterschlupf, der sie vor Regen schützt. Auch ihre Hufe sind empfindlich und sie sollten nicht lange auf feuchtem Grund stehen.

3. Lieblingsbeschäftigung Wälzen. Das Wälzen am Boden dient den Eseln als Fellpflege und gehört zu ihren Lieblingsbeschäftigungen. Daher kann man ihnen eine große Freude machen, indem man Wälzplätze einrichtet.

4. Symbolträchtige Tiere: Weißt du, wofür der Esel steht? Bereits in der griechischen und römischen Mythologie taucht der Esel auf – als Symbol der Fruchtbarkeit. Im christlichen Bereich als Friedenstier. Wie wir schon gehört haben, als heiliges und hingebungsvolles Reittier, unter anderem des christlichen Friedensbingers.

5. Hausesel werden bis zu 40 Jahre alt. Das bedeutet auch für alle, die einen Esel als Haus- und Hofgenossen haben möchten, sich fast fürs ganze Leben zu binden. Wie bei allen Haustieren gilt es daher vorher gut zu überlegen, ehe das Tier einzieht.

6. Wenig Nachtruhe: Esel schlafen nur zirka drei Stunden und das im Stehen. Bei großer Hitze auch mal mittags.

7. Lange Ohren hören gut. Der Gehörsinn der Esel ist sehr fein, auch der Sehsinn, besonders bei Dunkelheit, ist gut ausgeprägt. Dass sonst viel übers Riechen läuft, haben wir schon erfahren. Übrigens werden Esel hinter ihren flauschigen Ohren besonders gerne gekrault. Meistens zumindest.

8. Nein sagen lernen von Eseln. Wenn ein Esel nicht mag, mag er nicht. Und bleibt stehen. Nein sagen kann durchaus ein Zeichen von Intelligenz sein. Zumindest wenn es gute Gründe dafür gibt.

9. Speisezettel aus Gras, Distel und Heu. Das ist Grundnahrung der Esel. Ausgewogen wird ihre Ernährung durch regelmäßige Untermischung von Wildkräutern, Obst, Gemüse und kleine Rindenstückchen. Besondere Leckerbissen sind Äpfel und Karotten, die man ihm vor die Nase hält. Sprichwörtlich. Um den essenziellen Salzbedarf zu decken, empfiehlt es sich, einen Salzleckstein bereitzustellen. Und bitte kein Brot! Zwar schmeckt ihnen das durchaus, doch wenn sie zu viel davon bekommen, bekommen sie echte Magenverstimmungen. Es sind für die Eselnatur zu viele Kohlenhydrate. Gut zu wissen ist, dass Esel einen recht kleinen Magen haben und daher nur kleinere Portionen vertragen und keinen dauerhaften Zugang auf die Weide haben sollten. Sie können sich sonst überfressen. Und grünes Gras lockt immer! Das hat mir auch Ronja bewiesen …

10. Maultier oder Maulesel? Und was bitte schön ist ein Zesel? Pferde und Esel können sich, wenn auch nicht immer ideal, fortpflanze als sogenannte Kreuzung. Ist dabei die Mutter eine Eselin (richtig heißt es: Eselstute) und der Vater ein Pferd, heißt der Nachwuchs Maulesel. Maultier nennt es sich hingegen, wenn der Vater der Esel ist und die Mutter eine Pferdedame. Umgangssprachlich nennt man sowohl Maultier als auch Maultier „Mulis“. Durch die Größenunterschiede von Pferd und Esel kann es bei der Geburt zu Komplikationen kommen. Überdies sind Mulis in der Regel selbst unfruchtbar. In seltenen Fällen kommen auch Kreuzungen zwischen Esel und Zebra vor: der Zesel.

11. Woher hat die Eselsbrücke ihren Namen? Wir alle kennen die kleinen Merksprüche, die uns das Lernen vereinfachen. Sie sind Hilfspfade für unser Denken. Aber weshalb heißen sie Eselsbrücken? Nun, Esel sind eher wasserscheu und so musste man ihnen selbst über kleine Wasserläufe und Bäche Brücken bauen. Das steht als Metapher für gedankliche Brücken.

Als Touri lieber zu Fuß

Da wo heute noch Esel als Arbeitstiere gehalten werden, hilft es sicherlich, über artgerechte Haltung aufzuklären, wozu es beispielsweise in Afrika vorbildliche Projekte gibt. Und vieles ist natürlich auch eine Frage der Armut. Es zeigt sich mal wieder, wie in unserer Welt alles miteinander in Verbindung steht und wir eine globale Mitverantwortung tragen. Konkret beeinflussen können wir den Umgang mit Eseln durchaus, denn im Tourismusgeschäft müssen Esel heute noch mühselig Tourist:innen auf ihrem Rücken tragen. Da Esel ihr Leid nicht zeigen – auch eine Strategie des Wildesels, um Feinden keine Schwäche zu signalisieren – werden ihnen dabei häufig zu schwere Lasten zugemutet. Ein Esel soll nie mehr als ein Viertel seines Körpergewichts tragen (bei Pferden sind es gar nur 10 % ihres Körpergewichts). Zeigen wir einfach durch unser Verhalten, wie wir mit unseren tierischen Mitgeschöpfen umgehen wollen. Der Esel macht’s uns vor: sagen wir ganz „stur“ nein zu solchen touristischen Angeboten.

Während das Pferd mit den Menschen in die Kriege zog, wird der Esel mit friedlichen, sanften Motiven in Verbindung gebracht. Sollten also nicht wir ebenfalls besonders friedlich im Umgang mit den grauen Genossen sein? Zuletzt eine Erinnerung an das Märchen der Bremer Stadtmusikanten. Darin ist es bekanntlich der Esel, der den anderen Tieren Mut macht mit seinem Spruch: „Etwas Besseres als den Tod findest du überall“. Lassen wir also die Esel leben, und zwar würdig und artgerecht. Statt als Nutztier – und Schimpfwort – könnte uns der Esel dann als wunderbarer Gefährte dienen.