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ÜBER DEN TELLERRAND

Advent mit Happy End

Advent, Advent, die Gans, die rennt

… bevor sie gar im Ofen brennt. Weihnachtlicher Bratenschmaus ja oder nein? Genau diese Frage stellte ich mir vor Jahren, damals noch als semi-eingefleischter Flexitarier, kurz bevor sich das allseits geliebte Weihnachtsfest inklusive üppigem Trara und tierischem Festschmaus anbahnte. Ich kann mich noch gut erinnern, wie überrascht und vor die Köpfe gestoßen meine gesamte Familie reagierte, als ich ihnen nach Erhalt des obligatorischen Adventskalenders eröffnete, mich den gesamten Dezember über, mal ausschließlich vegan ernähren zu wollen. Mit süffisantem Lächeln streckte mir mein Vater seine Hand mit den Worten „Ohne deine Weihnachtsgans, das schaffst du nie“ entgegen und die Wette war besiegelt.

Von Nikolausfeiern und Adventskalendertürchen

Die ersten Tage bis zur Nikolausfeier im Sportverein waren noch ziemlich easy, schließlich musste ich einfach nur das Fleisch weglassen und mich meinen köstlichen Salaten, kreativen Gemüseaufläufen und den veganen Plätzchen meiner veganen Nachbarin widmen. Am Tag der Nikolausfeier allerdings übermannte mich beim Anblick des mondän aufbereiteten All-you-can-eat-Buffets kurzzeitig eine Welle von Schwäche, die ich letztlich nur noch durch das Hervorholen meiner für solche Krisensituationen eigens befüllten Tupperwarebox abwenden konnte. Mit stolz geschwellter Brust eroberte ich Adventtürchen um Adventtürchen und labte mich zwischen veganen Frikadellen, fleischlosen Burgern und rein pflanzlich zubereiteten Vanillekipferln auch noch an meiner eigenen Standfestigkeit. Täglich erwarb ich mehr Wissen über die rein vegane Küche und siehe da, irgendwie machte mir die Herausforderung, auf sämtliche tierische Produkte verzichten zu DÜRFEN, sogar immer mehr Freude.

Überraschungsbesuch aus Bella Italia … natürlich auch mit Happy End

Dummerweise kündigte sich drei Tage vor dem Weihnachtsabend auch noch ein Überraschungsbesuch meiner extra aus Italien angereisten Jugendliebe Tamara an, doch auch dieser Umstand ließ in mir weder die Milch einschießen, noch zog er mir das Fell über die Ohren. Ich servierte fleischtomatiges Bruschetta, Zucchini-Involtini mit Käsesauce auf Cashewbasis, Spaghetti Bolognese mit Seitan und eine köstlich vegane Tiramisù als Finish. Ihr Hunger nach mehr, also auch nach mir, ließ mutmaßen, dass fleischeslüstige Verzückung für Veganer kein Fremdwort sein muss.

Am Tag der ausschweifenden Weihnachtsgelage gratulierte mir mein Vater übrigens nicht nur zu Tamara, sondern auch zur gewonnen Wette, mich mit keinem einzigen Bissen an der perfekt gebräunten Weihnachtsgans vergangen zu haben. Diese Flut an Komplimenten ebnete letztlich den Weg, meine weiteren Spuren auf Erden auf tierproduktfreien Sohlen zu hinterlassen.