V-STORY
Ahead – Hotel weitergedacht
Gemütliches Kennenlernen an der Elbe
Im nordwestlichsten Zipfel von Brandenburg, zwischen Hamburg und Berlin liegt die historische Burg Lenzen im wunderschönen Biosphärenreservats Flusslandschaft Elbe Brandenburg. Die denkmalgeschützte Burg und die kleine Stadt herum haben eine lange bewegte Geschichte hinter sich, die sich noch immer fortschreibt. Das neuste Kapitel ist ein Hotel, welches sich von anderen Hotels unterscheiden soll und da wurden wir von VELIVERY neugierig, denn es geht um ein rein veganes Hotel.
Als die Idee aufkam über ein veganes Hotel zu schreiben, war das Interesse schon groß und als wir sahen, dass das AHEAD HOTEL nicht weit von Hamburg entfernt liegt, war der Entschluss schnell gefasst einfach selbst dort hinzufahren. Also Kind und Hund eingepackt und los fuhren wir nach Lenzen an der Elbe.
Gleich beim Einbiegen in die kleine Stadt sahen wir Fachwerkhäuser und gepflasterte Straßen mit dem typischen Charme einer historischen Stadt. Bald kamen wir an der Burg an und ein Schild bestätigte, dass die Stadt mit der kleinen Burg schon viel gesehen hatte. Aber erstmal wollten wir zum Lunch, denn wir hatten alle Hunger. Kaum durch die Tür sprach uns eine nette Dame mit einem Lächeln an: „Kann ich Euch helfen?“ Gleich fühlten wir uns in der freundlichen Atmosphäre wohl und angekommen.
„place to v“
Wir erfuhren den Weg zum Restaurant „Place to V“ und kamen in einen Raum mit traumhaftem Blick auf den alten Burggarten. Besonders unsere kleine Tochter fand es gleich sehr lustig die netten Damen vom Service von ihrer Arbeit abzuhalten und wir schauten so in Ruhe vor uns auf eine bunte Karte mit Mittagsgerichten. Caesar Salat, Zwiebelsuppe, Königsberger Klopse, Grünkohl, Curry Vurst, Carbonara und der Ahead Burger. Schon beim Bestellen fiel uns etwas auf. Hier muss man nicht fragen, ob etwas vegan ist, denn diese Frage erübrigt sich auch bei individuellen Wünschen. Wir entschieden uns für die Klopse, den Burger und vegane Chicken-Stücke von der Kinderkarte. Alles war handwerklich sehr gut zubereitet und mit viel Liebe angerichtet. Völlig begeistert bestellten wir noch zweimal Milchreis mit Früchten, obwohl wir eigentlich schon satt waren. Gerade als wir uns zu einem kleinen Verdauungsspaziergang aufmachen wollten, kam Jonas zu uns an den Tisch und begrüßte uns. Er und Kim führen dieses besondere Hotel und neugierig verabredeten wir uns mit ihm für später, denn erstmal wollten wir nach dem guten Essen an die frische Luft. An den historischen Gebäuden vorbei ging es bei bestem November Wetter durch eine wunderschöne Landschaft, wo sich die Elbe in aller Ruhe und mit sanfter Kraft ihren Weg sucht.
Erstmal Kaffee und Kuchen, dann aufs Zimmer
Wir kamen genau zur richtigen Zeit für Kaffee und Kuchen zurück. Da wir alle es gerne cremig und süß mögen, bestellten wir zweimal die Donauwelle. Vielleicht auch, weil wir gerade von der Elbe kamen und es lustig fanden dann ein Stück Donau auf dem Teller zu haben. Dieser Kuchen dort ist vielleicht eines der besten Beispiele dafür, dass vegane Ernährung nicht bedeutet auf etwas zu verzichten. Die Cremeschichten waren sahnig und gehaltvoll, aber luftig, der Teig saftig und locker, ein wahrer Donauwellen-Traum, der mit jedem nicht veganen Rezept mehr als mithalten kann. Glücklich und zufrieden trafen wir nun Jonas, der uns durch das denkmalgeschützte Gebäude führte. Er zeigte uns ein sehr gemütliches Zimmer im alten Dachgeschoss und fing an uns das Konzept vom AHEAD HOTEL zu erklären und wie er mit seiner Geschäftspartnerin Kim auf die Idee gekommen ist, ein rein veganes Hotel mit zeitgemäßem Anspruch zu eröffnen.
Typisch für die Hotelbranche haben die beiden nach der Ausbildung Erfahrung in verschiedenen Hotels auf der Welt gesammelt. Als sie sich im Ausland kennen lernten waren sie die einzigen Veganer in der Belegschaft. So kam ein erster Gedanke über ein rein veganes Hotel auf und die Idee reifte weiter in ihren Köpfen, bis schließlich ein gesamtes Konzept stand. Nach ihrer Vorstellung sollte ihr eigenes Hotel nicht nur vegane Speisen anbieten. Es sollte noch mehr sein, der Zeit entsprechend und noch weitergedacht, Ahead of the time eben. Klimapositiv, wirklich nachhaltig und ökologisch mit einer rein veganen Gastronomie, das war Kims und Jonas Vorstellung und so gingen sie in ganz Deutschland auf die Suche nach einer passenden Immobilie für ihren Traum. Am Ende wussten beide, als sie die Burg in Lenzen das erste Mal sahen: hier können sie das umsetzen, was sie sich vorstellen, und trotz Corona war es dann bald so weit. Das AHEAD HOTEL eröffnete.
Vergangenheit und Zukunft
Die Geschichte der Burg ist, wie schon beschrieben, sehr bewegt. Schon um 1200 n. Chr. entstand eine frühdeutsche Burg, die in den folgenden Jahrhunderten immer wieder mit neuen Elementen, wie dem barocken Amtshaus 1725, erweitert wurde.
Nach wechselnden privaten Besitzern wurde die Burg nach einer Enteignung des Architekten Renner von der sozialistischen Regierung der DDR in ein Partei-Veteranenheim umgewandelt und erst 1993 zurückübertragen in den Besitz der Familie Renner. Leonie Krekel (geb. Renner) schenkte dann die Burg dem BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) Niedersachsen. Es folgte ein Ausbau der Burg zum Zentrum für Auenökologie, Umweltbildung und Besucherinformation. Der BUND ist auch bis heute der Vermieter und Jonas sagt dazu nur: „Es ist schön, wenn die Miete an eine solche Organisation geht und nicht an irgendein Unternehmen, welches nur auf Profit aus ist.“ Das passt zu allem hier. Die jungen Hoteliers haben sich etwas gedacht bei ihrem Vorhaben. „Wir wollen als Vorreiter eines der nachhaltigsten Hotels sein: fair, ökologisch und achtsam. Für eine bessere Welt, im Einklang mit der Natur, Mensch und Tier.“ So steht es auf der Internetseite des Hotels und so wird es auch umgesetzt. Die gesamte Einrichtung ist nachhaltig produziert, auf allen Zimmern gibt es Mülltrennung und Daunen wird man in keinem der weichen Betten finden. Man merkt, das hier das gelebt wird, was die Werte vorgeben. So werden klimafreundliche Projekte mit anderen Klimahotels unterstützt und eine positive Klimabilanz erreicht. Für jeden Erholungssuchenden ist genug Platz für Meditation und um Ruhe zu finden.
Ein köstlicher Tag
Wir unterhalten uns noch mit Jonas über viele Dinge, wie Nachhaltigkeit, es ernst mit Veränderungen zu meinen und was dazu gehört diese umzusetzen. Er ist ein ruhiger und sachlicher Gesprächspartner und es ist interessant, wie man in dem Gespräch das Hotel und was es ausmacht, immer besser versteht. Die Zeit vergeht schnell und bald ist es schon wieder Zeit für das Dinner. Wir gehen aus dem kleinen Salon, wieder hinüber in PLACE TO V, wo unser Tisch schon auf uns wartet. Alles auf der Karte klingt interessant und unsere Tochter ist natürlich begeistert von den Kindergerichten. Wir entscheiden uns für Pasta mit Trüffel, die absolut on Point ist und für Mac`n Cheese. Die Käsemakkaroni sind der Hammer. Die Soße zieht die typischen Fäden, wie es sich bei diesem amerikanischen Klassiker gehört. Dazu gibt es knusprig panierten Blumenkohl, der mit seinen Röstaromen perfekt zu den Nudeln passt. Auch wenn wir schon viel gesehen und gegessen hatten, konnte ich nicht auf die Kohlrabi Tonnato mit ThunVisch verzichten, eine Köstlichkeit. Das Ganze wurde durch einen schönen Wein abgerundet und wir waren selig. Wir hätten auch gerne noch mehr von der Karte probiert und fast wäre aus dem Tagesausflug eine Übernachtung geworden. Nur in den Augen unserer zwei Jahre alten Tochter sahen wir, dass es genug schöne Eindrücke waren und es Zeit wurde nach Hause zu fahren. Auf dem Rückweg gab es erst einmal Schweigen, so stark waren die Eindrücke von diesem schönen und köstlichen Tag in der Burg Lenzen. Selbst der Hund schnarchte bald gemütlich im Kanon mit unserer Tochter und es war klar: wir kommen wieder in das schöne AHEAD HOTEL mit seiner freundlichen Atmosphäre, dem schönen Gebäuden und dem genialen Essen.