VEGAN PERSONALITY
Daniel Noah – Gute Zeiten
Das aktuelle Interview mit dem vielseitigen Schauspielstar
Umwerfendes Lächeln, Megaausstrahlung und eine Riesenportion Schauspieltalent. So erlebt man Schauspieler Daniel Noah auf allen TV-Kanälen und bisweilen im Kino. Bekannt wurde er als Sascha Beck aus GZSZ, für seine Rollen beim Tatort und in weiteren Fernsehformaten. Aktuell dreht Daniel im August 2024 für Inga Lindström in Schweden. Darauf dürfen wir uns schon jetzt freuen! Es lohnt sich sehr, sich mal mit ihm zu unterhalten, denn er weiß, über den Tellerrand zu schauen. Ach ja, der Teller ist bei ihm übrigens mit pflanzlichen Köstlichkeiten gefüllt.
VELIVERY: Das Fernsehpublikum kennt und schätz dich aus zahlreichen TV-Produktionen, bei denen du immer wieder in andere Charaktere schlüpfst. Als halber „Kölscher Jung“, wo du zumindest auf der Filmschule warst und deinem Hintergrund aus Bielefeld, wie können wir uns deinen Grundcharakter vorstellen?
DANIEL: Ich glaube da fragst du am besten meine Freunde. 😀 Natürlich versuche ich die beste Version von mir selbst zu sein, aber das gelingt nun Mal nicht immer. Ich habe meine Ecken und Kanten und versuche, durch meinen Job und meinen Aktivismus Menschen zu berühren und zum Nachdenken anzuregen.
VELIVERY: Bei Tatort und anderen Krimi-Serien sind dann ja oft härtere Seiten gefragt und auch bei „Gute Zeiten Schlechte Zeiten“ als Sascha Beck oder im Küstenrevier wurde dir als Schauspieler eine große Bandbreite an Fähigkeiten und Emotionen abverlangt. Wie gelingt es dir, dich immer wieder in neue Rollen einzuleben?
DANIEL: Im Grunde sind wir alle Schauspieler:innen. Allein wenn du dir vorstellst, wie du mit einem völligen Fremden sprichst, mit deiner Mutter, deinem/r besten Freund:in oder deinem Vorgesetzten: Dabei schlüpfen wir in unterschiedliche kleine Rollen. Auf der anderen Seite ist Schauspielerei ein Handwerk, es gilt, die Facetten der Figur herauszuarbeiten und sie mit deinen persönlichen abzugleichen. Dann kann ich entscheiden, ob ich die eine Seite verstärke oder auch einen Teil wie bei einer Zwiebel wieder abschäle, bis ich die Figur durchdrungen habe. Im Grunde steckt dahinter sehr viel Vorbereitung. Und am Set oder auf der Bühne kommt es darauf an, die ganze Vorbereitung wieder loszulassen, um einfach frei und im Moment zu sein.
Tierwohl, die nachhaltigste Motivation
VELIVERY: Keinesfalls eine Rolle, sondern eine echte Überzeugungstat ist ja dein Bekenntnis zum veganen Lifestyle. Seit wann ernährst du dich pflanzlich und was hat den Ausschlag dafür gegeben?
DANIEL: 2011 habe ich angefangen mich vegetarisch zu ernähren, nachdem ich eine Dokumentation über Massentierhaltung gesehen habe. Ich habe mich dazu entschieden, weil ich der Ansicht war, dass so kein Tier mehr für meinen Konsum leiden muss. Bis ich 2018 feststellen musste, dass ich durch eine vegetarische Lebensweise nicht im Einklang mit meinen Werten lebe und trotzdem weiterhin Tiere für meinen Lebensstil sterben müssen. Nachdem mir damals auf einer Demo gegen Tiertransporte ein Heft in die Hand gedrückt wurde mit dem Namen: „Vegan – die gesündeste Ernährung“ und ich mir im Anschluss die wohl bekannteste Rede von Tierrechtsaktivist Gary Yourofsky auf Youtube angeschaut habe, wurde ich von einem auf den anderen Tag vegan und fing an, mich für die Rechte von Tieren einzusetzen.
VELIVERY: Welche Rolle spielt das Tierwohl deiner Einschätzung nach insgesamt für den Veganismus?
DANIEL: Das Tierwohl ist meiner Meinung die wichtigste und nachhaltigste Motivation dafür, vegan zu leben. Ich kenne einige Menschen, die sich aus sportlichen oder gesundheitlichen Gründen vegan ernährt haben und mittlerweile wieder tierische Produkte konsumieren. Es gibt im Prinzip nur drei Gründe, weshalb Menschen nicht vegan leben: Geschmack, Bequemlichkeit oder gesundheitliche Bedenken. Wenn man sich aber die Frage nach dem Warum stellt und sein Warum klar definiert, dann hat man seinen Grundstein gelegt. Es ist so interessant und traurig zugleich, die meisten Menschen sind ja prinzipiell gegen Gewalt an Tieren. Wenn wir z. B. über die Misshandlung von Hunden sprechen, würde wir auch nie inkonsequent sein oder sagen, na ja, der schlägt seinen Hund halt nur einmal die Woche. Aber bei der veganen Lebensweise kann man anscheinend schon mal ‘ne Ausnahme machen, einmal die Woche Fleisch oder Milch ist schon okay, also einmal die Woche für Gewalt an unschuldigen Lebewesen zu bezahlen, ist okay …
Daniel Noahs Tipps zum Einstieg in pflanzliche Ernährung
VELIVERY: Kannst du dich noch an die Anfänge des neuen Ernährungsstils erinnern? Welche Tipps würdest du heute jemandem mitgeben, der mehr Pflanzliches in seinen Speisezettel einbauen möchte?
DANIEL: Natürlich, als ich angefangen habe, gab es noch nicht so viele alternativ Produkte wie heute. Ich finde es großartig, wie sich die vegane Vielfalt mittlerweile entwickelt hat. Ich würde sagen, einfach losgehen, neugierig sein und ausprobieren. Es braucht etwas Zeit, bis man seine Basics und Lieblingsprodukte gefunden hat. Aber einige Produkte, welche ich vorher auch konsumiert habe, waren sowieso vegan wie z. B. Linsen, Erbsen, Gemüse etc. Nimm dein Lieblingsgericht und veganisiere es einfach. Anstatt Hack kannst du z. B Tofu nehmen oder fertiges Hack von diversen Firmen, es ist so einfach und trotzdem lecker und gesund.
VELIVERY: Wie können wir uns einen typischen Tag in puncto Ernährung bei Daniel Noah vorstellen? Bist du ein Frühstücker? Und kochst du gerne?
DANIEL: Also insgesamt achte ich sehr darauf, mich ausgewogen und vor allem proteinreich zu ernähren. Ich frühstücke recht spät und wenn, dann gibt es bei mir ein Porridge, das ist quasi mein Ritual. An vollen Tagen wird es dann nur ein Proteinshake und eine Banane. 😉
Eigentlich bin ich recht kochfaul :D, mag es gerne einfach und gesund. Deshalb koche ich gerne für 2 bis 3 Tage. Gehe aber auch gerne essen. Es gibt Tage, da nehme ich mir mehr Zeit zum Kochen und probiere neue Gerichte aus. Ich finde kochen kann auch etwas Kreatives, Künstlerisches haben.
VELIVERY: Und wie klappt die vegane Versorgung am Set? Kennst du vegane Fleisch-Alternativen? Oder pflanzliche Snacks?
DANIEL: Mal mehr mal weniger gut, muss ich sagen. Es gab Produktionen, die haben mich sehr überrascht, da es für alle nur veganes oder vegetarisches Essen zur Auswahl gab. Das habe ich sehr begrüßt. Aber ich hatte auch andere Produktionen, wo ich sehr darum kämpfen musste etwas Veganes zu bekommen, was ich sehr schade fand. Aber normalerweise werden solche Themen im Vorfeld besprochen und am Set muss ich mir dann keine Sorgen machen. Ich habe schon einige Fleischalternativen ausprobiert, ich mag sehr gerne die Greenforceprodukte, aber am liebsten koche ich mit Tofu oder Sojaschnetzel.
Daniel Noah mag’s exotisch
VELIVERY: Was sind so deine Highlights in der plant-based Küche? Und mit welchen Gerichten kann man dich besonders locken?
DANIEL: Ich mag sehr gerne vietnamesisches und thailändisches Essen mit viel Gemüse und dazu Tofu oder auch vegane Ente. Also laut meinen Freunden und Freundinnen ist mein indisches Linsencurry und mein Bolognese wohl mein Steckenpferd. 😀
VELIVERY: Die vegane Ernährung scheint dir bestens zu bekommen. Und dir auch genug Power zu geben. Man hört, dass du neben der Schauspielerei auf hohem Niveau als DJ aktiv bist, Kampfkunst betreibst und gerne tanzt. Klingt nach Tausendsassa. 😉 Wie gelingt es dir, das alles unter einen Hut zu bringen?
DANIEL: Leider gelingt es mir nicht, alles unter einen Hut zu bringen. Zum Auflegen und Musikmachen hatte ich in den letzten Jahren kaum Zeit, aber aktuell sitze ich an ein paar neuen Tracks und freue mich darauf, bald wieder spielen zu können. Kampfsport gehört für mich einfach als Ausgleich dazu, den versuche ich immer und überall mit einzubauen.
Nicht verpassen: Daniels Onlinekurs kommt bald
VELIVERY: Würdest du unseren Leser:innen noch gern was mit auf den Weg geben zum Thema nachhaltig leben?
DANIEL: Ich kann nur jedem empfehlen, sich mit dem Thema Veganismus auseinanderzusetzen. Seid neugierig und habt Spaß am Ausprobieren, schaut euch Dokus an wie Earthlings, What the health, Cowspiracy … (Mehr zu veganes Dokus hier lesen). Aktuell sitze ich an einem Onlinekurs, in dem ich Menschen helfe, welche darüber nachdenken vegan zu werden oder bereits vegan sind, aber noch die ein oder andere Hürde zu überwinden haben oder einfach nicht das Selbstvertrauen mitbringen auf Grund von gesellschaftlichem, familiärem oder freundschaftlichem Druck, diesen Lebensstil nach außen zu tragen. Der Kurs nennt sich „Selbstbewusst vegan“ und wird ab September verfügbar sein.
VELIVERY: Das klingt spannend und ist sicher auch was für manche unserer Leser:innen. Wir danken dir für die Anregungen und interessanten Einblicke in dein Leben und deine Arbeit. Wir wünsche dir planty of happiness und viel Erfolg weiterhin!
DANIEL: Danke!
Daniel Noah liebt vietnamesische und thailändische Küche und indisches Linsencurry.
Wenn das auch nach deinem Geschmack ist, haben wir 3 Rezepte für dich zum Ausprobieren.