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VEGAN WORLD TRIP

S wie – veganes Schlemmen in Südtirol

Südtirol hat Charakter

Eine Region wie aus dem Bilderbuch! Sie vereint so etliche Superlative: viele zieht es wegen der großartigen Natur hierher. Lieblich können die Täler rund um Bozen und Meran sein. Sie betören im Frühjahr mit der flächendeckenden Apfelblüte, im Sommer mit üppigem Grün und Kuhglockengeläut von den angrenzenden Almen und im Herbst mit reifen Trauben an den vielen Rebstöcken. Spektakulärer geht es hingegen in der Bergwelt zu. Atemberaubende Gipfel, reißende Gebirgsbäche mit sprudelnd klarem Wasser und schneebedeckten 2000ern und 3000ern bilden geradezu eine Bilderbuchkulisse. Dazwischen immer wieder hübsche Dörfer, verlockende Hütten und Menschen, die mit der Natur leben und dabei überaus gastfreundschaftlich sind. Wenn du diesen besonderen Landstrich mit uns erkundest, wirst du entdecken, dass diese Fülle der Natur und dieser Charakter auch in den Speisen steckt. Komm mit auf Genussreise nach Südtirol, mit ein paar schönen veganen Überraschungen!

Erstkontakt – Genuss so nah

Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt. In Rekordzeit sind wir da … Und kaum haben wir den Brenner überquert, eröffnen sich uns landschaftliche Highlights, für die Südtirol berühmt ist: grüne Almen, das Flusstal des Eisacks, sonnenverwöhnte Weinhänge und über allem die majestätischen Gipfel der Dolomiten. Alle Sinne sind hellwach. Die Augen sehen sich kaum satt. Dieses besondere Paradies mit österreichischen und italienischen Einflüssen und doch ganz eigenem Charakter, authentischer Atmosphäre sowie recht selbstbewussten Menschen ist ein Magnet nicht nur für alpine Sportfans, sondern ebenso für Schlemmer- und Genussmenschen. Und Genuss hat rund ums Jahr Saison. Wer jetzt als Veganer:in meint, man lebe in Südtirol nur von Speck, der hat immerhin nur halb recht. Denn es tut sich viel und viel Originelles in jüngster Zeit! Ein näherer Blick lohnt sich …

Mediterranes Flair trifft Alpenland

Südtirol lebt – auch kulinarisch – von dem interessanten Spannungsfeld zwischen Vorboten vom Mittelmeer und „berglerischer“ Urigkeit, auch wenn diese nicht immer unseren romantischen Klischees entspricht. Gerade wenn du durch die Südtiroler Hauptstadt Bozen (ital. Bolzano) flanierst, wirst du dich oft mitten in Italien fühlen. Hier hört man auch viel Italienisch, was im Umland eher wenig der Fall ist. Die Südtiroler sind stolz auf ihre deutschsprachigen Wurzeln und Eigenständigkeit. Als dritte Sprache kannst du in manchen Tälern übrigens auch noch auf Ladinisch stoßen.

Doch auf der Café-Terrassen am Bozener Waltherplatz mit einem Espresso, einer herrlich frischen Granita oder einem Aperol (enthält übrigens keinen Farbstoff von Läusen) vor sich kommt südliche Stimmung auf. Gleichfalls italienisches Flair bieten die hübschen schmalen Altstadtgassen, die du auch in Sterzing, Brixen, Klausen, Neumarkt, Kastelruth und natürlich Meran findest. Meran schaut ohnehin auf eine lange Tradition an Sommerfrischlern und Kurgästen zurück. Kein Wunder bei dem günstigen Mikroklima, das auch den botanischen Garten von Schloss Trautmannsdorf üppig erblühen lässt.

Wer es also italienisch-kulinarisch mag, findet vegane Speise beispielsweise in der Bozener Pizzeria Marechiaro. Veganer Lifestyle findet hier immer mehr Anklang, und so bieten viele Restaurants und Cafés köstliche vegane Speisen an. Weitere Tipps: siehe unten. Ebenso sehr eintauchen in mediterranes Flair kannst du bei einem Bummel über die Märkte in Bozen, Sterzing, Brunneck, Kaltern und einigen andern Städtchen.

Kontrastprogramm zum Dolcevita gewünscht? Dann los: denn eine ganz andere Atmosphäre erwartet dich in den Bergdörfern und auf den Almhütten …

Pflanzliches Glück auf Hütten deluxe

Hoch hinauf geht es in Südtirols Bergen. Mit fast 4000 Metern ist der Ortler der höchste Gipfel. Zusammen mit den Dolomiten, den Ötztaler, Sarntaler und weiteren Alpen ist diese Bergwelt ein Paradies für Bergsteiger, Wintersportler und Abenteurer. Trotz extrem gut organisiertem Tourismus: hier findet man sie noch, die versteckten Täler und fast einsamen Bergdörfer. Allerdings sind die Almhütten mit ihren kulinarischen Spezialitäten längst kein Geheimtipp mehr. Und so wie das Leben in den Bergen ist auch die Küche: einfach und voller Vitalität. Natürlich kommt hier viel Deftig-Traditionelles auf den Teller. Doch vegan ist hier langsam im Kommen. Es lohnt sich nachzufragen. Ein Hüttentipp vorweg: Gemüsesuppe/Minestrone ist hier ebenso lecker wie vegan.

Für Menschen mit pflanzenbasiertem Lifestyle gibt es immer mehr Lichtblicke, zumindest auf gehobenem „Almniveau“. Wie der rein vegane Steineggerhof (s. u.) im idyllischen Eggental oder Briol bei Barbian hoch oben im Eisacktal mit Blick auf Schlern und Sella. Hier serviert Johanna Fink vorzugsweise Fleischloses und öfter auch Veganes wie das allseits beliebte Zitronenrisotto oder Polenta. Auch das Hotel Enzian im legendären Seis am Schlern geht auf vegane Wünsche ein, so erfährt man auf der Website.

Um auf Nummer sicher zu gehen, beim Bergsteigen am besten vegane Brotzeit (sie heißt hier „Marende“) frisch einkaufen, in den Rucksack packen und dann Ausblick samt Sonne am Gipfel auf diese Weise genießen. Besondere Schätze der Berge schließlich sind vielfältige Kräuter, die es nicht nur als Tee gibt, sondern die auch als gesunde Zugabe und i-Tüpfelchen in vielen köstlichen Speisen und landen. So unter anderem in Suppen und in den Knödeln.

Kultküche einfach veganisieren

Apropos …. In der Hütten-Küche haben Knödel und Apfelstrudel geradezu Kultstatus erreicht. Das sind Gerichte, deren pflanzenbasierte Anpassung übrigens der absolute Hit ist! Knödel gehen hervorragend ganz ohne Ei und Milch. Und sie gehen immer: Sie passen in Suppen, als Salatbeilage oder schmecken pur mit veganer Butteralternative und veganem Parmesanersatz. Und auch Apfelstrudel in veganer Form ist einfach, schnell und ein ideales Dessert für Herbst und Winter.

Von Haus aus vegan ist das Grundrezept der ebenso berühmten Schlutzkrapfen (dieser Zungenbrecher bezieht sich auf ein ravioliartige Nudelspezialität). Der Teig besteht aus Weizen- und Roggenmehl. Füllungen variieren. Hier ist viel rein Pflanzliches denkbar. Zum Beispiel mit Spinat und Ricotta-Alternative oder mit Kürbis.

Und noch eine „verwegene“ Frage: Warum nicht mal veganen Speck probieren? Denn natürlich steht Südtirol geradezu synonym für Speck. Es gibt ihn vom Frühstück bis zum Abendessen. Wer auf dieses Geschmackserlebnis nicht verzichten möchte, der probiere dazu einmal die köstlichen Speckalternativen. Du wirst überrascht sein, wie nahe diese dem Original kommen! Schüttelbrot dazu und vielleicht ein Gläschen veganen Weins … schon ist das Südtirol-Schlemmererlebnis eine runde Sache.

Was ist eigentlich Törggelen und geht das auch vegan?

Die einen betreiben es bereits lange jeden Herbst, die anderen stolpern noch immer über das Wort: Törggelen ist ein Südtiroler Brauch und Touristenhighlight. Das Wort kommt von lat. torculus für Weinpresse. Und natürlich: wieder geht es ums Essen und Trinken. Typischerweise wird hier Traubenmost und junger Wein aufgetafelt. Klassisch gibt es dazu Esskastanien (Keschtn genannt), Nüsse und wiederum allerlei Speckiges und Wurstiges. Aber auch das wundervolle Roggenbrot, Kraut und … ganz richtig … Knödel dürfen nicht fehlen.

Veganer:innen können sich an dem Treiben in den Buschenschänken erfreuen, und sei es zumindest auf ein Glas Wein und kleine Knabbereien. Zu empfehlen sind dabei Winzerdörfer wie Eppan oder Kaltern. Highlight: Das Weingut Röck im Eisacktal bietet auf seiner Törggelen-Speisekarte sogar vegane Alternativen, darauf findet man Rote-Beete-Tartar, fermentierte Kastanien, Kürbissuppe, Spinatknödel, Schlutz- und auch süße Krapfen.

Wer die beliebten „Vinschgerlen“ oder „Vinschger Paarlen“, die krustig-würzigen Fladen-Doppelbrötchen aus Roggen-Weizen-Mehl mit Kümmel, Fenchel, Brotklee an ihrem Ursprungsort verköstigen will, kann in den Vinschgau, zwischen Reschenpass und Martelltal, fahren. Die Täler scheinen Südtirol nie auszugehen.

Und nach dem Törggelen im Herbst kannst du die Wintersaison eröffnen. Unsere Tipps für alle Wintersportfans sind Corvara, Bruneck am Kronplatz und St.-Ulrich imGrödertal. Für deine Reisepläne hier noch unsere besten Tipps.

Die 11 besten Restaurants und andere Orte zum veganen Schlemmen in Südtirol

  1. La Vimea – das erste vegane und biologische Hotel Italiens seit 2016 liegt in Südtirol, genauer im oben erwähnten Vinschgau.
    Besonderer Tipp: das rein pflanzliche Frühstück oder Brunch!
  2. Ein veganes Restaurant bietet auch der im Eggental gelegene Steineggerhof.
  3. Ebenfalls auf vegan setzt das Alpiana Hotel in Lana bei Meran mit seinem Gourmetrestaurant namens Nutris.
  4. Vegane Speisen zum Törggelen, bitte vorher nachfragen, bietet das Weingut Röck auf dem Weg zur Villanderer Alm.
  5. Hüttenglück à la vegan gibt es in der Hochfeiler Hütte in den Zillertaler Alpen, denn hier sind die Mitpächter Lena und Ivan selbst Veganer. Immer am besten vorher reservieren und auf die veganen Wünsche hinweisen.
  6. Restaurant im Grünen mit guten veganen Angeboten: das Brix01 in Brixen.
  7. Vegane Eissorten findet man beispielsweise im Happy Eis in Meran oder in Sammy’s Eislabor in Dorf Tirol.
  8. Vegane Speisen hat das Sooo Chic auf der Menükarte und herrliches Ambiente & Panorama gleich dazu. Nicht zufällig liegt es wohl im ebenso schicken Grödnertal.
  9. Ebenso zeichnet Roberts Stube im Feldenkeller in Dorf Tirol vegane Gerichte auf seiner Speisekarte aus. Es versteht sich außerdem als Slow-Food-Restaurant.
  10. Vegabula Bruneck ist ein Projekt der Landeshotelfachschule Bruneck. Hier gibt’s Köstlichveganes vier Mal in der Woche mittags (Mo, Di, DO, Fr).
  11. Noch zwei Tipps für Bozen, wenn du lieber etwas auf die Hand mitnehmen möchtest: da gibt es den Take away Philiaz und den Rockin Beets Lieferservice.

Und wenn du selbst ein Südtiroler Picknick zusammenstellen möchtest, haben wir noch …

9 Tipps für eine pflanzenbasierte Südtiroler Brotzeit

Schüttelbrot und Vinschgauer

Vegane Alternative zu Speck

Tyroler „Kräuter Wurzerl“

Vegane Käse- bzw. Frischkäsealternative mit Kräutern

Sonnenverwöhnte Tomaten oder Tomaten-Aufstriche mit Kräutersalz

Ebenso leckeren wie gesunden Krautsalat

Vegane Knödel sind auch kalt mit Dip oder als Salatbeilage ein Gedicht.

Natürlich einen Südtiroler Apfel. Am besten nach Bioqualität Ausschau halten!

Und wie wär’s zur Krönung mit einem Stück Buchweizentorte?

Südtirol inspiriert mit alpin-mediterranen Schmankerln

Ja, da ist noch ist etwas Luft nach oben für vegane Entwicklungen im Speckland Südtirol. Dennoch wird pflanzlich immer beliebter. Gerade junge Köche und Köchinnen scheint die idyllische Region zu tollen eigenen Kreationen und pflanzenbasierten Neuinterpretationen traditioneller Gerichte anzuregen. Das macht Südtirol noch attraktiver!

Die Rezepte

Auch uns hat die Südtiroler Küche sehr inspiriert und so haben wir einige Lieblingsspeisen für dich veganisiert. Damit holst du dir (süßes) Almen-Glück und südliches Feeling à l Südtirol ganz einfach nach Hause.