VOOD FOOD
Veganes Leben in Köln – mit einer Prise Humor
Rheinische Lebensfreude trifft auf pflanzlichen Genuss
Nach unserer kulinarischen Reise durch München, Berlin und Hamburg führt uns unser nächster Stopp am Rhein entlang in die Domstadt Köln. Diese traditionsreiche Metropole ist nicht nur für den imposanten Kölner Dom, den Karneval, reichlich Kunst und Kölsch (DAS Bier der Stadt) bekannt, sondern auch für ihre herzhaften Fleischgerichte wie „Himmel un Ääd“ und Sauerbraten. Doch was, wenn man sich rein pflanzlich ernähren möchte? Ist Köln auch ein Paradies für Veganer:innen? Die Antwort ist eindeutig: Ja! Die Stadt am Rhein entwickelt sich zunehmend zu einem Hotspot für vegane Küche – vielfältig, modern und überraschend kreativ.
Ob beim Bummeln durch die Altstadt, beim Flanieren entlang des Rheinufers oder im angesagten Belgischen Viertel – Köln bietet zahlreiche kulinarische Entdeckungen für Menschen, die auf tierische Produkte verzichten möchten. Die Stadt zeigt dabei eine beeindruckende Vielfalt von modernen Cafés, alternativen Bistros und innovativen Restaurants, die beweisen, dass pflanzliche Küche weit mehr ist als nur ein Trend. Wir nehmen dich mit auf eine vegane Entdeckungsreise und zeigen dir, wie du in Köln genussvoll und rein pflanzlich speisen kannst.
Vegan von Ehrenfeld bis Südstadt: die besten rein veganen Restaurants
Die Vielfalt rein veganer Restaurants in Köln kann sich definitiv sehen lassen. Hier einige der besten Adressen für genussvolle pflanzliche Küche:
– Bunte Burger (Ehrenfeld): Ein Pionier der veganen Szene. Das Restaurant serviert innovative Burger-Kreationen aus rein biologischen Zutaten. Besonders beliebt: der BBQ-Burger mit hausgemachter Sauce und der Beyond-Meat-Burger. Nachhaltigkeit wird hier großgeschrieben.
– Sattgrün (Innenstadt): Ein Buffet-Restaurant der Extraklasse. Hier gibt es eine riesige Auswahl an warmen und kalten Speisen, von Currys über Pasta bis hin zu herzhaften Eintöpfen – und alles ist komplett vegan. Besonders attraktiv ist das abwechslungsreiche Angebot, das täglich wechselt, sodass auch Stammgäste immer wieder Neues entdecken können.
– Trash Chic (Kalk): Unkompliziert, alternativ und urig – dieses vegane Bistro ist bekannt für deftige Fast-Food-Klassiker wie Gyros, Burger und Currywurst, aber natürlich alles rein pflanzlich. Perfekt für einen gemütlichen Abend in lockerer Atmosphäre, bei dem man in entspannter Stimmung schlemmen kann.
– Well Being (Belgisches Viertel): Hier wird vegane vietnamesische Küche zelebriert – authentisch, aromatisch und mit frischen Bio-Zutaten. Besonders empfehlenswert sind die Sommerrollen und die Currygerichte, die mit viel Liebe zum Detail zubereitet werden.
– The Great Berry (Südstadt): Gesund, modern und kreativ – dieses Health-Food-Café ist auf Smoothie-Bowls, frische Salate und hausgemachte Säfte spezialisiert. Ein perfekter Ort für ein gesundes Frühstück oder einen leichten Lunch. Besonders die bunten Bowls sind ein Augenschmaus und Geschmackserlebnis zugleich.
Top 6 Kölner Spezialitäten in vegan
Was sind nun eigentlich die beliebtesten Kölner Spezialitäten? Hier findest du die Top 5 Gerichte und unsere Tipps, wie du sie veganisieren kannst:
1. Himmel un Ääd
Die dolle Knolle in Kölle, könnte man sagen … denn die Kartoffel ist in der Hausmannskost der Stadt äußerst beliebt. Zum Beispiel in der „Äädäppelsupp“ (Kartoffelsuppe). Aber eben auch als Himmel un Ääd …
- Traditionell: Kartoffelstampf mit Apfelmus, dazu gebratene Blutwurst.
- Veganisiert: Ersetze die Blutwurst durch gebratene vegane Würstchen oder Räuchertofu.
2. Rievkooche (Reibekuchen)
- Traditionell: Kartoffelpuffer, serviert mit Apfelmus oder Rübenkraut.
- Veganisiert: Das Rezept ist bereits fast vegan. Ersetze lediglich das Ei lässt durch Speisestärke und etwas Mineralwasser oder ein gutes Eiersatz-Pulver.
3. Halve Hahn
- Traditionell: Ein Roggenbrötchen mit einer dicken Scheibe Käse, serviert mit Zwiebeln, Senf und Gewürzgurken – hat also nichts mit Hühnchen zu tun. 😉
- Veganisiert: Verwende vegane Käsealternativen.
4. Höhnerjemangs
- Traditionell: Das ist nun tatsächlich Huhn, nämlich Hühnerfrikassee.
- Veganisiert: Das geht wunderbar mit pflanzlichen Alternativen zu Hühnerfleisch, also bspw. Soja-Geschnetzeltes. Dazu viel Gemüse wie Erbsen, Möhren, Spargel (weiß oder grün), Champignons. Butter, Sahne und Eier lassen sich ebenfalls leicht ersetzen mit ihren veganen Geschwistern. Zitrone und viel frische Petersilie runden die Spezialität ab.
5. Sauerbraten auf Kölsche Art
- Traditionell: Ein in Essig und Gewürzen eingelegter Rinderbraten, oft serviert mit Rosinensauce.
- Veganisiert: Ersetze das Fleisch durch Jackfruit, Seitan, Soja-Steaks oder eine andere Fleisch-Alternative, die in einer würzigen Marinade eingelegt werden, und bereite die Sauce mit pflanzlichem Fond.
6. Muuzemändelcher
- Traditionell: Kleine Hefegebäckstücke, ähnlich wie Krapfen, die mit Puderzucker bestäubt werden.
- Veganisiert: Bereite den Hefeteig ohne Ei und Milch zu, verwende stattdessen einfach Pflanzendrink und Margarine.
“Et kütt wie et kütt”
Gut gesättigt setzen wir unseren Stadtbummel fort … Die typische rheinländische Mentalität macht den Besuch in der Stadt so angenehm. Zum einen sind die Kölner und Kölnerinnen für ihre Fröhlichkeit, ihren originellen Humor und ihre herzliche, offene Art bekannt. Zum anderen auch für ihre entspannte Einstellung. Et kütt wie et kütt (es kommt, wie es kommt), sagt man daher auch gerne in allen Lebenslagen. Geselligkeit und Genuss ist in der Domstadt daher auch immer angesagt. Und das nicht nur in der „fünften Jahreszeit“, also im Karneval. Man trifft sich gern in der Kneipe und kann von einer echten Kölsch-Kultur sprechen. „Kölsch“ ist dabei nicht nur das typische Bier der Region, sondern auch die lokale Sprache, die für Nichteinheimisch manchmal wie eine Fremdsprache klingt. Die Kölner sind stolz auf ihr Kölsch, das oft in einer der urigen Brauhäuser oder Stübchen genossen wird. Darunter auch etliche veganfreundliche. Wie das Moselstübchen in Neuehrenfeld: In diesem gemütlichen Restaurant trifft traditionelle deutsche Küche auf vegane Innovation. Von veganem Rindergulasch bis zu Pilzrahm-Schnitzel. Und wer mal mehr Lust auf exotisches Speisen hat, kann sich zum Beispiel im Chum Chay in der Innenstadt an vietnamesischen Neuinterpretationen oder im Udum an Sushis, Tacos und Bowls laben. Denn die typische Weltoffenheit der Stadt schlägt sich auch in der Gastroszene nieder. Das ist in Köln auch kein Widerspruch zu ihrer Liebe für den Dom, der einem als Wahrzeichen überall begegnet und für die lange Geschichte der Stadt steht. Fast genauso berühmt sind die Rheinterrassen, die sich zum Flanieren und für einen Aperitif anbieten. Am besten schaut man bei einem Stadtbesuch außerdem, ob irgendwo eins der legendären Musikfestivals stattfindet. Gründe zum Feiern findet man in Köln nämlich immer.
kölle alaaf !
Der Kölner Karneval, der traditionell am 11.11. beginnt und seinen Höhepunkt mit dem Rosenmontagszug hat, ist weltbekannt und ein Riesenspaß für alle Jecken und Närrinnen und solche, die es werden wollen. J Ehe du losläufst und dir das coolste Kostüm kreierst, informieren wir dich noch, wie es mit dem veganen Angebaut in der fünften Jahreszeit der Stadt bestellt ist. Gut zu wissen, was Speis und Trank anbetrifft, ist Köln ebenso fortschrittlich im Karneval wie was ihre nachhaltigen Initiativen betrifft. Das macht dann nochmals mehr Freude, finden wir.
- Zugreifen bei vegane Karnevalsspeisen: Auf Karnevalsumzügen findest du beim reichen Street-Food-Angebot mittlerweile vegane Alternativen wie pflanzlichen Reibekuchen, Pommes ohne tierische Zusatzstoffe, Falafel oder vegane Würstchen. Auch viele Kölner Bäckereien bieten Berliner ohne tierische Produkte oder vegane Mutzenmandeln an, die zum Karneval typisch sind.
- Feiern open-end …dank veganem Fingerfood in den Kneipen: Einige Kölner Kneipen und Clubs bieten vegane Speisen oder Fingerfood an, insbesondere in den trendigen Vierteln wie Ehrenfeld, Belgisches Viertel oder Südstadt. Außerdem lohnt es sich, nach veganen Stammtischen oder Events in der Karnevalszeit zu recherchieren.
- Umweltbewusstsein ist mit dabei auf den Karnevalszüge: Nachhaltigere Initiativen im Karneval setzen teilweise auf vegane Bonbons und Schokoladen, die geworfen werden. Guck mal gezielt nach veganfreundliche Zügen.
Vegane Schätze auf Kölner Wochenmärkten
Aber auch zu anderen Jahreszeiten gibt es immer was zu entdecken in der quirligen, lebensfrohen Stadt. Ein besonderes Highlight für alle Feinschmecker:innen sind die Wochenmärkte in Köln. Hier findest du nicht nur frische, regionale Produkte, sondern auch zahlreiche vegane Delikatessen und handgemachte Spezialitäten aus der Region. Vielleicht findest du hier auch die beliebten „decke Bunne“ (dicken Bohnen), Kohl für Rouladen, knackige „Muure“ (Möhren) oder die vielseitig eingesetzten Äädäppel (Kartoffel). Das sind unsere 3 Markt-Empfehlungen in Köln:
1. Ökomarkt am Rudolfplatz: Ein Paradies für Liebhaber:innen frischer Bio-Produkte und veganer Spezialitäten – von hausgemachten Brotaufstrichen bis zu veganem Käse.
2. Severinskirchplatz-Markt: Im Herzen der Südstadt findet man auf diesem Markt eine große Auswahl an veganen Backwaren, frischem Obst und Gemüse sowie regionalen Köstlichkeiten.
3. Wochenmarkt im Stadtwald: Mitten im Grünen bietet dieser Markt eine entspannte Atmosphäre und eine beeindruckende Auswahl an veganen Produkten. Besonders erwähnenswert sind hier die frischen, saisonalen Angebote direkt von regionalen Erzeugern.
Vegane Events und kulinarische Highlights nach Kölner Art
Köln ist nicht nur ein Schmelztiegel der Kulturen, sondern auch eine Hochburg der veganen Bewegung. Mehrmals im Jahr finden spannende Events und Food-Festivals statt, die die Vielfalt der pflanzlichen Küche feiern und neue Geschmackserlebnisse bieten:
- VeggieWorld Köln: Eines der größten veganen Food-Festivals Deutschlands. Hier kannst du neue Produkte testen, an Workshops teilnehmen und dich von Kochshows inspirieren lassen.
- Street Food Festival: Hier präsentieren lokale und internationale Foodtrucks kreative vegane Gerichte von Tacos bis zu Donuts. Ein besonderes Highlight ist die Vielfalt der internationalen Küchen, die hier vertreten sind.
Kappes statt Kotelett: Köln ist auch für Veganer ’ne Wucht!
Kappes ist der Weißkohl … und zugleich ein Ausdruck für Blödsinn. Mit viel Witz und Fantasie beweist Köln, dass pflanzliche Küche auch am Rhein weit mehr ist als nur ein Trend. Mit einer Fülle rein veganer Restaurants, veganfreundlicher Lokale, Märkte und Events hat sich die Stadt zu einem echten Hotspot für bewusste Genießer:innen entwickelt. Ob traditionelle rheinische Hausmannskost neu interpretiert oder moderne Health-Food-Trends – in Köln wird veganes Schlemmen großgeschrieben. „Et bliev nix wie et wor“ (nichts bleibt, wie es war) heißt es im „Kölner Grundgesetz“ und das drückt die Offenheit für Neues perfekt aus. Wer die Domstadt besucht, kann sich auf eine kulinarische Entdeckungsreise freuen, bei der Geschmack, Vielfalt und Lebensfreude immer mit dabei sind.