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Tofu richtig gut zubereiten
Für manche unverzichtbarer „Küchenheld“ in der veganen oder vegetarischen Ernährung, von anderen noch – aber nicht mehr lange – milde belächelt: das ist Tofu. Mit unseren Tipps & Tricks werden die weißen Sojablöcke zur Traumzutat in deinem Speiseplan, vielfältig und lecker! Alles hängt dabei von der richtigen Zubereitung ab. Egal, ob in der Pfanne, im Backofen oder auf dem Grill. Schnell soll es gehen und lecker schmecken. Wir zeigen dir wie.
1. Tofu richtig einkaufen
Tofu ist nicht gleich Tofu. Wie bei vielen anderen Zutaten auch, kommt es hier auf das Gewusst-wie an. Und natürlich auf die Qualität. Da unterscheidet sich der schlecht gemachte Tofu nicht von verkochter Pasta oder matschigem Blumenkohl.
Grundsätzlich besteht Tofu aus Sojabohnen und Gerinnungsmittel, die dafür sorgen, dass sich das Eiweiß des Sojadrinks von der Molke trennt. Klassischerweise verwendet man hierzu Nigari, das aus Meerwasser gewonnenen wird. Aber auch Zitronensaft findet Anwendung. Je nach Gerinnungsmittel ist die Konsistenz des Tofus unterschiedlich. Allerdings gibt es eine ganze Vielfalt von Sojabohnen und auch die Rezepte der Hersteller unterscheiden sich. Daher haben bereits die Ausgangsprodukte, die du kaufen kannst, ihre eigene Note, eigene Textur und Konsistenz. Und Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.
Wusstest du, dass du je nach Gericht, spezielle Tofu-Arten zur Verfügung hast? Wir lüften das Geheimnis der verschiedenen Arten …
Meist verstehen wir unter Tofu den sogenannten Naturtofu, zum Beispiel von Vantastic oder Taifun. Mit ihm kreierst du deine gebratenen Tofustreifen oder den Fleischersatz in Currys und aus ihm besteht auch so mancher Wurstersatz. Natürlich kann auch hier der Flüssigkeitsanteil von Hersteller zu Hersteller variieren. Wähle deinen Naturtofu nach der von dir gewünschten Festigkeit.
Grundsätzlich viel Flüssigkeit enthält der Seidentofu. Wir schätzen ihn, weil er beim Zubereiten seine zarte Konsistenz bewahrt. Ideal kannst du deinen Seidentofu zu Cremes und Dips, ja sogar zu Nachspeisen, verarbeiten. Er lässt sich wunderbar pürieren. Wir empfehlen ihn außerdem – zusammen mit Kala Namak – als Basis für veganen Rühreiersatz.
Des Weiteren kennst du sicher verschiedene Tofus, die mit Kräutern oder beispielsweise Tomaten und Oliven verfeinert sind. Sowie den sehr beliebten Räuchertofu. Diese Tofus, sind pur oder als Brotbelag bereits ein Gedicht! Scharf angebraten ist Räuchertofu besonders lecker und kann einen tollen Speckersatz geben, wie dieser von Lord of Tofu, den du in „speckigen“ Rezepten auf jeden Fall mal ausprobieren solltest. Er macht sich aber auch gut in Eintöpfen und Currys.
2. Tofu entwässern
Überschüssiges Wasser entfernst du aus deinem Tofu mit ganz einfachen Tricks: Hier hast du die Wahl zwischen Pressen und Frosten!
Methode eins – die Tofupresse:
Zunächst lasse den Tofu, wenn du ihn der Packung entnimmst, gut abtropfen. Du kannst ihn auch mit Küchenkrepp abtupfen. Wickle deinen Naturtofu dann in ein Baumwolltuch und presse die überschüssige Flüssigkeit heraus. Dazu legst du ihn zwischen zwei Tellern und beschwerst ihn. Am besten verwendest du dazu schwere Gegenstände wie eine Auflaufform, einen Topf oder auch ein dickes Buch. Presse deinen Tofu ca. 10–20 Minuten.
Dieses Auspressen empfiehlt sich besonders, wenn du deinen Tofu in eine Marinade einlegen möchtest. Je weniger Flüssigkeit der Tofu zuvor enthält, desto besser kann er deine Traummarinade aufnehmen. Aber auch hier gilt: es kommt auf das Rezept und deinen Geschmack an: manche Rezepte funktionieren auch ohne Auspressen aus.
Methode zwei – Frostkur für den Tofu
Wer nicht pressen möchtet, kann seinen Tofu einer „Frostbehandlung“ unterziehen, um das überschüssige Wasser zu entfernen. Wenn du deinen Tofu in das Tiefkühlfach legst, dehnt sich die Flüssigkeit aus. Beim Wiederauftauen fließt diese dann einfach ab. Und du erhältst ein schönes Stück festen, etwas porösen Tofu. Im besten Sinne einen Schwamm für deine nachfolgende Würzung. Manche Küchenchefs wiederholen das Spiel mit dem Einfrieren und Auftauen sogar noch ein weiteres Mal, um den Effekt zu verstärken.
3. Tofu & Gewürze – eine echte Liebesgeschichte
Kennst du es auch, das Vorurteil, Tofu sei fad? Wir finden, dass guter Tofu bereits einen sehr angenehmen feinen Grundgeschmack hat, ein wenig nach Bohne, und eventuell leicht süßlich oder leicht bitter. Dennoch ist Tofu eher neutral. Und genau das ist eine seiner Stärken: er wird zum Verwandlungskünstler, je nachdem, wie du deinen Tofu würzt oder marinierst!
Für eine leckere Marinade sind dein Geschmack und deine Fantasie gefragt. Der Klassiker ist natürlich die Kombination aus Knoblauch, Ingwer und Sojasoße, eventuelle zusätzlich mit Chili. Solles eher mediterran werden, wende dich vertrauensvoll an Majoran oder Oregano. Manchmal ist auch Limetten- oder Zitronensaft eine wunderbare Abrundung.
Wenn du ein exotisches Gericht zaubern möchtest, kann auch mal eine Curry- oder Cajun-Gewürzmischung passen bzw. Kurkuma, Kreuzkümmel und Koriander. Eine andere Schärfe erzeugt Paprikapulver. Falls du nicht ohnehin schon einen Räuchertofu gekauft hast, kannst du mit Liquid Smoke nachhelfen für eine angenehme leichte Räuchernote.
4. Lieber frittieren, braten oder grillen?
Ob in der Pfanne oder am Grill: Tofu mag in der Zubereitung gutes Öl! Achtung: nicht beim Marinieren, da dieses sonst einen Film um die Tofustücke bildet.
Aber in der Pfanne tut Öl dem Tofu gut. Aber bitte denke daran, viel hilft nicht immer viel. Dein Tofu sollte nicht im Öl triefen. Es sollte so viel sein, dass er nicht am Pfannenboden oder am Grill festklebt. Du kannst Sonnenblumen- oder auch Sesamöl oder auch Kokosfett verwenden.
Wenn es heißt, scharf anbraten, dann genügt dafür durchaus eine mittlere bzw. hohe Hitzestufe. Wie lange du Tofu braten musst, hängt immer vom genauen Produkt und deinem Geschmack ab. Einige Minuten genügen, damit er hübsch goldbraun wird. Achte vor allem darauf, dass du deine Tofustücke von allen Seiten knusprig anbrätst.
Extratipp für noch mehr Knusprigkeit: Hast du schon mal daran gedacht, deinen Tofu zu „panieren“? Um besonders krosse Tofuwürfel oder -scheiben zu bekommen, kannst du sie vorher in Maisstärke wälzen. Außen knusprig, innen angenehm weich!
Auch wenn du deinen Tofu lieber im Backofen rösten möchtest, vergiss nicht, ihn mit Öl zu bestriechen. Bei ca. 200 °C braucht er ca. 20 Minuten, um lecker-kross zu werden. Und schließlich steht dir für deiner Tofu-Zubereitung auch noch Fritteuse oder Airfryer zur Verfügung.
Deine fertigen Tofustücke kannst du mit einem Spritzer Zitrone abrunden oder natürlich mit einer Soße weiterverwenden. Du siehst, mit dem richtigen Kniffen geht Tofuzubereitung schnell und einfach.